Unsere heimischen Schmetterlinge - die Tagfalter

Schmetterlinge, vor allem unsere Tagfalter sind die absoluten Sympathieträger aus der Insektenwelt und - in ihrem Bestand stark gefährdet. 
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Die Beliebtheit unserer Tagfalter geht so weit, dass wir in deren Namen sogar angenehme Gefühle ausdrücken - wir habe Schmetterlinge im Bauch. Wenn man an die nicht so angenehmen Dinge denkt, fallen einem zuerst nur die Weißlinge ein, deren Raupen (Larven) sich von unserem Kohlgemüse ernähren. Wir können sie absammeln oder wenn es nicht zu viele sind den Vögeln die Regulierung überlassen, die zu dieser Zeit gerade ihre Jungen aufziehen. Natürlich fressen die Raupen aller Tagfalter an Pflanzen. Viele Arten legen nur wenige oder einzelne Eier an „ihren“ Pflanzen ab, andere nutzen meist Wildpflanzen und keine Kulturpflanzen, was dann auch niemand stört. Wieder andere Arten sind nur auf eine Art angewiesen. Sie werden die Art also nicht vernichten, da sie ihre Existenz bedeutet. - Wir teilen die Tagfalter in Familien, Unterfamilien, Gattungen und die einzelnen
Arten ein. Es gibt Ritterfalter, Weißlinge, Edelfalter, Augenfalter, Bläulinge und Dickkopffalter in Größen von bis zu 75 mm Spannweite bis, zum Beispiel bei kleinen Bläulingen, mit nur
1,5 cm Flügelspannweite. Die Formen sind sich ähnlich, bei manchen es gibt „Anhängsel“ oder Einbuchtungen an den Flügeln. Die Körper sind mehr oder weniger schlank. Bei vielen Arten gibt
es einen sogenannten Geschlechtsdimorphismus, was bedeutet, dass Männchen und Weibchen sehr verschieden sind und nicht ohne weiteres der gleichen Art zugerechnet werden können. Die Weibchen legen die befruchteten Eier auf die Pflanze, von der sich dann die Raupen ernähren. Tagpfauenauge, Landkärtchen und Kleiner Fuchs haben ihre 50 bis 200 Eier auf Brennnesseln ab. Da bei diesen Arten die Falter überwintern, also schon im zeitigen Frühjahr fliegen, hat dies einige Vorteile. Die Brennnesseln sind jung und so für die Raupen ein optimales Futter, dazu sind sie in den Nesseln optimal geschützt. Voraussetzung ist natürlich, dass wir Menschen auch einige Gruppen dieser Pflanzen stehen lassen. Auch wenn es bei übertriebener Ordnungsliebe schwerfällt. Umso mehr können wir uns über die hübschen Falter freuen. - Der Ablauf ist immer gleich. Erst das Ei, dann die Raupe, die verpuppt sich und daraus schlüpft ein Schmetterling. Unterschiedlich ist der zeitliche Ablauf. Es überwintern Schmetterlinge oder Puppen. Manche Falter wie der Trauermantel, der Admiral oder der Distelfalter sind sogenannte Wanderfalter. Sie vermehren sich in südlichen Ländern bis Nordafrika. Sie wandern dann unterstützt von Winden aus dem Süden am Ende des Frühlings, oft recht ausgebleicht, zu uns. Hier vermehren sie sich dann in einer zweiten Generation bei uns. Das sind die Schmetterlinge, die wir zur Zeit der Reife vor allem auf Fallobst finden. Da unsere Winter zu kalt sind, gibt es auch Rückwanderungen, die nicht alle überstehen. Jede Art passt sich an und hat eigene Überlebensstrategien.

Ein Biotop für Schmetterlinge und andere Insekten ist diese Wiese mit Teufelsabbiss. Die Blüte ist im August, zur besten Zeit für viele Insekten.

              Raupe bzw. Larve                       Die Raupe verpuppt sich

                  Fertige Puppe                     Puppe kurz vor dem Schlüpfen

   Die Puppe bricht auf                      Der Schmetterling ist frei
 Schwalbenschwanz - Papilio machaon, zählt zur Familie der Ritterfalter. Futterpflanzen der Raupen sind u. a. Wilde Möhre, Dill, und Diptam.
 Der Rundaugenmohrenfalter (Erebia medusa) und das Große Ochsenauge. (Maniola jurtina) sind Augenfalter aus der Unterfamilie der Edelfalter.
Größter Perlmuttfalter bei uns ist der Kaisermantel (Argynnis paphia), auch Silberstrich genannt. Links das Männchen. Die Zeichnung ist bei beiden Geschlechtern reccht unterschiedlich. Beim rechten, weiblichen Exemplar, weicht auch die Färbung deutlich ab. Normalerweise ist der Farbton bei beiden fast gleich. Die Bestimmung wird zwar schwieriger aber auch interessanter.

Auch die Raupe des Distelfalters ist wie viele Schmetterlingslarven auffällig gefärbt und mit feinen Stacheln besetzt.
Der Distelfalter (Vanessa cardui) ist ein Wanderfalter, wie z. B. auch der Admiral. Südliche Luftströmungen tragen die Falter aus dem Mittelmehrraum her und hier pflanzen sie sich dann in einer zweiten Generation fort. Der Klimawandel könnte das so verändern, daß die Puppen der Falter auch bei uns erfolgreich überwintern.

 

Ein altes Foto vom Großen Eisvogel (Limenitis populi), den ich in
unserer Gegend lange nicht mehr nachweisen konnte. Manche Arten
verschwindet mit dem Eingehen von vielen Biotopen, auch mit dem
Klimawandel und damit z. B. den Wirtspflanzen dieser Spezialisten.
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Alle vier der nachfolgenden, recht unterschiedlichen Schmetterlinge zählen zu den Bläulingen (Lycaenidae). Männchen tragen oft ein intensives Blau, was zur Namensgebung geführt hat. Bläulinge sind oftmals auf ganz bestimmte Pflanzen spezialisiert. Es gibt Arten, die sich dazu noch im Schutz von Ameisenbauten bis zur reifen Puppe entwickeln.

            Gemeiner Bläuling                     Gemeiner Bläuling weibl.
                                       Polyommatus icarus

             Kleiner Feuerfalter                            Schlehenzipfelfalter
            Lycaena phlaeas                                   Satyrum spini

                 Baumweißling                    Puppe des Baumweißlings 
 Aporia crataegi
Zur Familie der Weißlinge (Pieridae) gehören auch die Kohlweißlinge,
der Zitronenfalter, die Goldene Acht und der Aurorafalter.


       Brombeer-Perlmuttfalter              Flockenblumen-Scheckenfalter
               Brenthis daphne                              Melitaea phoebe
Von den Scheckenfaltern und Perlmuttfaltern gibt es eine große Anzahl, die sich sehr ähneln. Die Namen weisen oft auf die Futterpflanze der Raupe hin.


Nur was man wirklich richtig kennt -
schützt man auch!

 




 

Für Nutzer mit dem Handy: Ab hier sind nur die sich wiederholenden
Seitendekorstreifen zu sehen!