| Fliegen, Schwebfliegen, Mücken
Eher sympathisch sind uns die Schwebfliegen, unsympathisch die meisten Mücken und Fliegen. Vorsicht ist geboten bei Überträgern von Krankheiten. (Für Bilder bitte nach unten scrollen) Zu den Fliegen und Mücken zählen auch die Schwebfliegen. Wie bei allen anderen Insekten sind es für uns nützliche oder schädliche Insekten oder gar Überträger von Krankheiten. Auf diesem Blatt sind die eher „sympathischen“ Arten dargestellt und beschrieben. Es gibt sowohl Arten, die sich von anderen Lebewesen ernähren, als auch solche, die ausschließlich von Pflanzen leben. Alles wird von den Larven über die Puppen bis zum fertigen Insekt genutzt. Gewässer, auch Schlamm, Erde, tierische und pflanzliche Abfälle, natürlich lebende Individuen. Es gibt die nur auf Pflanzen ausgerichtete Lebensweise, die Mischform, z. B. lebt die Larve räuberisch und die Imago vegetarisch. Viele sind vollständig auf tierisches Eiweiß angewiesen. Die Zugehörigkeit zu Familien oder Gattungen ist kein fester Hinweis auf die Lebensweise. Schließlich ist das Aussehen der vielen Arten so unterschiedlich, dass eine Zuordnung oftmals recht schwierig ist. Recht gut unterscheiden kann man zwischen Bienen und Wespen einerseits und den Schwebfliegen und Fliegen andererseits. Zuerst muss man sich immer den Kopf und die Fühler ansehen. Es gibt „eindeutige Fliegenköpfe“ und „eindeutige Bienenköpfe“. Aber auch hier gibt es Formen, die nicht eindeutig sind. Meist haben die fliegenartigen Insekten nur zwei Flügel, die allerdings auch durchsichtig oder durchscheinend sind. Das hintere Flügelpaar ist bei vielen Fliegen zu sogenannten Pendeln umgebildet. Diese Pendel dienen als Stabilisator bei der Bewegung der Flügel. Ähnlich den Libellen können auch sie in der Luft „stehen“, und rückwärts fliegen. Besonders interessant ist es, sich mit den Schwebfliegen zu befassen. Unter ihnen gibt es viele Arten, die andere Insekten, meist solche, die sich oft „unkontrolliert“ vermehren als Nahrung nützen. Da alle Insekten nur als Larve wachsen, vertilgensie z. B. auch die meisten Blattläuse, Schildläuse und andere an Pflanzen lebende „Schädlinge“. Man kann sogar den Mücken noch etwas Gutes anrechnen, wenn man denkt, dass sie als Nahrung für Reptilien und Vögel dienen. Denn was wäre unsere Welt ohne diese Tiere. Am Abbau von tierischen Resten und Abfällen sind endgültig Insekten und natürlich auch Kleinstlebewesen wie Bakterien beteiligt. So wird aus Abfall wieder gesunde Erde und alles kann von vorn beginnen. Über das „Nützlich“ oder „Schädlich“ muss man sich nicht streiten. Bei allen Lebewesen gibt es „Spieler“ und „Gegenspieler“. Alle sind jedoch aufeinander angewiesen. Kein Lebewesen - die Pflanzen einbezogen - kann ohne das andere leben. Feinde oder Freunde gibt es nicht, eher schon Symbiosen oder Schmarotzer. Entscheidend ist, dass wir die Zusammenhänge verstehen und für unsere Zwecke nützen, ohne dass wir einzelne Arten oder gar ganze Familien ausrotten. Alles funktioniert nur zusammen. Die Natur hat es zwar immer wieder geschafft einen Ausgleich und ein Gleichgewicht zu finden, das jedoch dauert lange, oft Jahrtausende. Es wird uns immer wieder gezeigt, dass wir nichts wirklich im Griff haben. Beispiele sind Klimawandel und Atomkraft. Lernen und verstehen wollen fängt auch bei den Insekten an. Jeder kann etwas für Insekten tun. Ein Steingarten mit verschiedenen Pflanzen, welche über die gesamte Vegetationsperioder blühen ist das, was unsere Fluginsekten wie Schwebfliegen, Fliegen, Bienen, Hummeln, Wespen und Käfer brauchen. Dann sehen wir sie auch und können sie in unserem Garten beobachten. Wenn man dann noch versucht, die einzelnen Arten zu bestimmen, weiß man in etwa, wie viele Arten auf naturnah gestaltete Flächen angewiesen sind. Schmetterlingshafte (Libelloides coccajus) gehören natürlich nicht zu den Fliegen, sie sind verwandt zu den Ameisenjungfern. Ihre Larven ernähren sich auch ähnlich wie deren Larven, die Ameisenlöwen. In diesem Bild ist ein Gelege zu sehen. - Vom Aussehen also nicht Schmetterling und nicht Libelle. - Sie bevorzugen warme Berghänge. Larven und Imagines leben räuberisch von Fliegen und anderen Insekten. Links: Gemeine Sumpfschwebfliege (Helophilus pendulus) Mitte: Totenkopfschwebfliege (Myathropa florea) Rechts: Große Sumpfschwebfliege (Helophilus trifittatus) Drei relativ große, sich ähnelnde Schwebfliegen. Während sich das fertige Insekt von Pollen und Nektarernährt, wachsen die Larven im schlammigen, trüben, bis zu jaucheähnlichem Wasser. Durch ein „Rohr“ am hinteren Ende können Luft sie atmen. Diese Insekten legen oft längere Strecken zurück, wandern also. Links: Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus) Beide sind bekannt und harmlos. Süßes lockt sie an. Sie werden 7 - 12 bzw. 9 -12 mm lang. Sie ernähren sich von Blütennektar und Pollen. Die Eier werden in Kolonien von Blattläusen gelegt, die Larven schlüpfen dann bereits „mitten im Futter“. Deshalb sollten sie auf jeden Fall geschützt werden. Mit den Blattläusen vernichtet man aber oft auch diese Nützlinge. Bei der gemeinen Skorpionsfliege (Panorpa communis) fällt das skorpionartige Körperende des Männchens auf (siehe Einblendung links unten). Das ist allerdings ein Begattungsorgan. Skopionsfliegen ernähren sich von toten oder geschwächten Insekten. Ihre Larven leben im Boden und leben und ernähren sich ebenso wie das fertige Insekt. Links: Frühlings-Wespenschwebfliege (Chrysotoxum vernale) Drei Schwebfliegen, die Wespen oder Bienen nachahmen (Mimikry). Wenn man sich selbst nicht aktiv wehren kann, tut man also so als ob. Alle Imagines leben von Pollen und Nektar. Die Larven der Wespenschwebfliege im Boden von an Wurzeln lebenden Läusen und die Scheinbiene im Schlamm von Kleinlebewesen. Die Larven der Gemeinen Gartenschwebfliege leben auf Pflanzen, wo sie vor allem Blattläuse fressen.
Die Riesenschnake (Tipula maxima) erreicht eine Körperlänge von 40 mm. Schnake und Larve sind auf feuchte Gebiete angewiesen, leben und entwickeln sich dort ohne tierisches Eiweiß. Die Larven verpuppen sich in der Erde. Nach 3 Wochen schlüpft die Schnake.
Links: Hummelschwebfliege (Volucella pellucens) Diese Arten könnte man wirklich mit den entsprechenden - stechenden Insekten verwechseln.
Links: Helina impuncta (kein deuscher Name) Mitte: Sarcophaga carnaria (Graue Fleischfliege) Rechts: Goldfliege - Aasfliege (Lucilia sericata)
Links: Tachina fera (Igelfliege, Borstenfliege) Rechts: Fenstermückenart (Sylvicola fenestralis) Drei dieser Arten sind leicht als Fliegen zu erkennen. - Die Igelfliege sieht ein wenig wie eine Hummel aus. - Die „Fliege“ ganz rechts ist eine Mücke. - Die Helina impuncta lebt in Gehölznähe, sonst ist nicht viel bekannt. Von der grauen Fleischfliege weiß man, dass sie keine Eier legt, sondern lebende Larven vor allem auf Regenwürmern absetzt an denen sie parasitär leben. Viele Fleischfliegen gebären lebende oder fast fertige Larven. - Die Goldfliege lebt auf Aas und vermehrt sich auch da. Die Larven dienen in der forensischen Entomologie z. B. zur Bestimmung des Todeszeitpunktes. - Die Igelfliege sucht sich Pflanzen mit Schmetterlingsraupen, die den Larven als Nahrung dienen. Die Fenstermücke ist 5 - 6 mm lang. Das „Fenster“ bezieht sich wohl auf die Zeichnung der Flügel. Ihre Eier legen sie in verfaultes Pflanzenmaterial. Die Larven leben davon und z. B. auch von Pflanzensäften auf Baumwunden. | Für Nutzer mit dem Handy: Ab hier sind nur die sich wiederholenden
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