Bienen und Wespen

Bienen und Hummeln nützlich - Wespen lästig und gefährlich - die meisten aus dieser Gruppe der
Hautflügler sind eher unbekannt. Also kennen lernen!

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Alle gezeigten Arten zählen zu den Hautflüglern. Dann teilen wir vereinfacht ein in Wespen und Bienen. Oder in: Taillenwespen, Faltenwespen, Echte Wespen sowie Stechimmen, Bienen, danach die Familien und Arten. Manchmal gehören aber eine als Biene bezeichnete Art zu den Wespen. Allen gemein ist, dass sie stechen und dies nicht nur zur Verteidigung nutzen, sondern auch zur Jagd, also zur Ernährung und Aufzucht der Brut. Wir Menschen haben es verstanden vor allem die Bienen für unsere Zwecke zu nutzen. Zunächst war der Honig das Produkt, das wir wollten. Erst später haben wir dann festgestellt, dass Bienen eine äußerst wertvolle Befruchtungsarbeit bei unseren Nutzpflanzen leisten. Heute bringt man sogar Bienenstöcke zu den Obstplantagen, damit in der kurzen Zeit der Blüte alle Blüten befruchtet werden können. Dann müssen die Bienen natürlich wieder weggebracht werden, da sie nach der Blüte zu wenig Nahrung finden um leben zu können. Bei den ehemals kleinen und vielseitigen Strukturen war das nicht notwendig, da Bienen und andere Insekten während der ganzen Saison genügend Futter gefunden haben. Eine riesige Plantage mit nureiner Sorte ist also in dieser Hinsicht nicht naturkonform. Sicher kann man Bienen auch mit Zucker füttern, das kann aber nur eine kurzfristige Notlösung sein. Unsere Hummeln vollbringen eine Bestäubungsleistung die noch höher einzuschätzen ist, da Hummeln auch bei kaltem und feuchtem Wetter fliegen und so Pflanzen bestäuben, die von den Bienen nicht erreicht werden. Bei der Bestäubung ist also auf jeden Fall auf Vielfalt zu setzen. „Rettet die Bienen“ sollte eigentlich „Rettet die Insekten heißen. Das zu den sichtbar nützlichen Arten. Aber was ist mit all den anderen? Bevorwir uns irgendwelche Urteile bilden, sollten wir uns erst fragen, ob wir alles verstanden haben. - Leicht zu verstehen ist noch die Nützlichkeit der räuberisch lebenden Grabwespen, schwerer tun wir und dann schon mit den Wespen, die uns aber ebenso die unangenehmen Insekten wegfangen. Mit ein wenig Verständnis und Anpassen unsererseits an diese Tiere, könnten wir zu einem friedlichen Miteinander kommen. Jedenfalls sollten wir immer auf die Giftkeule verzichten. Schließlich ist es auch hochinteressant die Lebensweise dieser Insekten zu betrachten. Es gibt solitär lebende Arten, die sich in der Natur eine Nische gesucht haben und deren Vermehrung erstaunlich vielseitig und angepasst ist. Besonders hochentwickelt sind jedoch die staatenbildenden Bienen und Wespen. Dabei haben die Honigbienen eine Ausnahmestellung, da sie als Volk die kalte Jahreszeit überlebenund dazu Vorräte anlegen. Auch Hummel- und viele Wespenarten bilden Staaten um auf diese Art ihr Überleben zu sichern. Diese Staaten existieren jedoch nur eine Saison. Nur Königinnen, die bereits befruchtet sind überwintern und gründen im nächsten Jahr einen neuen Staat. Es gibt Königinnen, Drohnen und Arbeiterinnen mit verschiedenen wichtigen Aufgaben. Drohnen sterben nach der Befruchtung der Königinnen oder sie werden im Staat nicht mehr geduldet. Individualisten gibt es nicht. - Dagegen haben unsere Säugetiere schon fast demokratische Verhältnisse.
Ein Apfelbaum als Beispiel und Symbol für die Nahrungsquellen unserer Insekten und gleichzeitig den Nutzen, den Blütenpflanzen und natürlich alle anderen Lebewesen von Insekten beziehen. Alle blühenden Bäume, Büsche, Wiesen und Felder sind Teil dieser umfassenden Lebensgemeinschaft, die wir durch unsere Eingriffe in die Natur eher stören. Denken wir an Monokulturen und die zwangsweise Ausrichtung auf maximale Erträge und Gewinne. Inzwischen beschränken sich naturnahe Flächen fast nur noch auf Schutzgebiete. Vom Acker bis zur Streuobstwiese wird alles staatlich geregelt. Leider meist nur durch Kompromisse, die konsequente Eingriffe vermissen lassen. - Wir wissen genau, dass es falsch läuft, trotzdem werden immer nur Ziele vorgegeben, die dann nicht eingehalten werden.

Aus der Familie der Echten Bienen und der Gattung der Honigbienen
stammen die Arten unserer Honigbienen. Ursprünglich haben Menschen
den Honig der Wildbienen entnommen. Vermutlich war bald klar, dass
man Bienen gut nutzen kann, wenn man ihnen nur Teile des Honigs
wegnimmt. Das führte zur Haltung von Honigbienen, zur Zucht und zur
Einkreuzung verwandter Arten.
Westliche Honigbiene (Apis melifera) – Östliche Honigbiene (Apis cerana) rechts eine der vielen Zuchtformen, die vom Aussehen eher der Apis cerana nahesteht. – Bei Züchtungen geht es immer um Leistung und Gesundheit. Arbeiterbienen übernehmen verschiedenste Aufgaben, auch das Putzen und die Fütterung der Larven. Sie werden im Sommer nur etwa 35 Tage alt und tragen in dieser Zeit 1 bis 2 Teelöffel Honig ein.

Große Holzbiene (Xylocopa violacea). Diese Aufname stammt aus Mallorca. In der Größe ähnelt sie eher einer großen Hummel. Es sind wärmeliebende Solitärbienen, die durch den Klimawandel begünstigt inzwischen auch bei und beobachtet werden.
Sie ernähren sich von Pollen und Nektar.

Die Gemeine Sandwespe (Ammophila sabulosa) ist eine Grabwespe, die Raupen betäubt und eingräbt. In die Raupe wird ein Ei gelegt. Die Larven ernähren sich von ein bis zwei Raupen. Ein Weibchen kann etwa zehn solche Nester anlegen. Ansonsten wird keine weitere Brutpflege betrieben.
Diese Hornissenkönigin (Vespa crabro) pflegt - noch allein - ihre Brut. Aus den weiß gedeckelten Zellen werden Arbeiterinnen schlüpfen, daneben sieht man noch Larven.
Die Hornisse rechts schält Rinde ab, um damit ihr Nest zu bauen. Hornissen sind solange äußerst friedlich, bis sie angegriffen werden. Die Arbeiterinnen sind kurzlebig. Ein Nest enthält etwa 200 Hornissen gleichzeitig. Nur die Königin überwintert.

 Die Deutsche Wespe (Vespula germanica) nistet häufig im Boden, gern in unseren Gärten.

Die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) nistet weniger im Boden, eher in
dunklen Räumen. Das Nest kann sehr groß werden (siehe unten). Die Brut wird mit Brei aus anderen Insekten gefüttert. Die Arbeiterinnen mögen Süßes und können aggressiv werden.

Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana)
Diese Solitärbiene wird bis zu 16 mm groß, und nistet im Boden. Da sie nur von Pollen der Knautien und Skabiosen lebt, ist sie im Bestand gefährdet, also absolut schutzwürdig und steht bei uns auf der Roten Liste.                       Rechts:  Gemeine Seidenbiene (Colletes daviesanus)
Eine Solitärbiene, die bis zu 9 mm groß wird. Sie nistet in Sandwänden und Mauerspalten. Sie ernährt sich von Pollen und Nektar. Die Larve überwintert im Kokon. Verpuppung ist im Frühjahr. Das Insekt schlüpft in Juni.

Links: Schildbeinige Wespe (Crabro cribarius)
              Mitte: Bienenwolf (Philanthus triangulum)
                         Rechts: Ragwurz-Zikadenwespe (Argogorytes mystaceus)

Alle diese Grabwespen versorgen ihre Brut mit anderen Insekten oder deren Larven. Trotzdem sind sie Spezialisten. Die Schildbeinige Wespe fängt größere Fliegen wie z. B. Schmeißfliegen, der Bienenwolf tatsächlich Honigbienen und die Zikadenwespe holt sich die Larven von Schaumzikaden. Die erwachsenen Insekten leben vor allem von Nektar. Der Bienenwolf nimmt der gefangenen Biene gar den gesammelten Nektar ab. Die männlichen Ragwurz-Zikaden-Wespen werden von der Fliegenragwurz zur Bestäubung angelockt, daher der Name.


Links: Helle Erdhummel (Bombus lucorum)     
                                                  Rechts: Steinhummel (Bombus lapidarius)

Links: Dunkle Erdhummel (Bombus terristris)
                   Mitte: Ackerhummel (Bombus pascuorum)
                                 Rechts: Felsen-Kuckuckshummel (Bombus rupestris)

Die Größe unserer Hummeln liegt zwischen 8 mm und über 20 mm. Im Frühjahr sehen wir zuerst die größeren Königinnen, die dabei sind ihr Volk bzw. ihren Staat zu gründen, der nur eine Saison existiert. Nach einigen Wochen gibt es genügend Arbeiterinnen, die dafür sorgen, dass das Volk wiederum Königinnen und Drohnen für die Arterhaltung hervorbringen kann. Je nach Art kann so ein Hummelvolk eine Größe von 100 - 500 Individuen erreichen. Als Nistplatz benutzen Hummeln Hohlräume in Steinhaufen, Laubhaufen und in der Erde. Die recht große Dunkle Erdhummel sucht sich Löcher von Mäusen oder Maulwürfen und kann diese Tiere sogar vertreiben. Es gibt aber auch Schmarotzerhummeln wie Bombus rupestris, die sich ein junges Volk der Steinhummel suchen und ihren Nachwuchs, der nur aus Geschlechtstieren besteht, von den Arbeiterinnen ihres unfreiwilligen Wirts aufziehen lassen.

Für Nutzer mit dem Handy: Ab hier sind nur die sich wiederholenden
Seitendekorstreifen zu sehen!