| Unsere heimischen Schmetterlinge - die NachtfalterNicht alle sind wirklich Nachtfalter! Es sind Eulen, Schwärmer, Spanner, Spinner, Motten, Zünsler, Geistchen, Glasflügler und Widderchen. (Für Bilder nach unten scrollen) Wie die vielen Bezeichnungen schon aussagen, der Vielfalt sind hier (fast) keine Grenzen gesetzt. Die Bezeichnungen gelten für Familien, Überfamilien und Unterfamilien. Nur wenige Arten sind auf Anhieb deutlich zu unterscheiden. Manchmal ist es notwendig Bücher und das Internet zu bemühen. Gezeigt sind hier Arten, die alle bei uns heimisch sind. Viele Fotos sind schon mindestens 10 Jahre alt, und ich habe viele dieser Schmetterlinge lange nicht mehr gesehen. Die meisten suchen nachts nach Nahrung oder einem Partner um sich zu vermehren. Die letzte Stufe im Lebenszyklus ist der Schmetterling. Mit dem Ei beginnt dann wieder alles von vorn. In wenigen Fällen überwintert der Schmetterling. Oft überwintert die Puppe. Das Ei wird im Boden, im Totholz, in hohlen Grashalmen sogar in lebendem Holz abgelegt. Nach dem Schlupf suchen die Raupen bzw. Larven die Wirtspflanze auf von der sie sich ernähren. Die Raupe ist das Stadium in dem praktisch das ganz Wachstum dieser Insekten stattfindet. Die Puppe nimmt keine Nahrung auf und die Schmetterlinge nur wenig. Das Ei wird also immer bereits in der Nähe der Wirtspflanze im Boden abgelegt. Die kleine Raupe klettert dann auf ihre Pflanze und hat nun nur noch die Aufgabe zu fressen, zu wachsen und sich zu häuten. Es gibt Schmetterlinge, die ihre Eier einzeln oder in kleinen Gruppen ablegen und andere, deren Gelege aus vielen Eiern besteht. Das kann dann mit dazu führen, dass viele unserer Insekten zu Schädlingen in unserem Sinne werden. Unsere land- und forstwirtschaftlichen Mono-Kulturen werden zwangsläufig befallen und es kommt zur massenhaften Vermehrung mit Folgen. Recht gute Beispiele dafür sind in der Forstwirtschaft die Prozessionsspinner oder auch die Borkenkäfer. So verursachen sie immer wieder riesige Schäden. Im Ackerbau ist das, nur mit anderen Insekten, ebenso. Man versucht also mit künstlichen Mitteln das Übel zu bekämpfen. Insektizide gibt es schon sehr lange. Es sind jedoch alles Gifte, die künstlich hergestellt werden, also nicht aus der Natur stammen und deren Abbauprodukte oder Rückstände dauerhaft oder für sehr lange Zeit in unserer Umwelt verbleiben. Gift bleibt Gift, das am Ende auch uns Menschen schadet. Mischkulturen, intelligente Fruchtfolgen, Rücksichtnahme und Förderung der natürlichen Gegenspieler können einen verträglichen Ausgleich schaffen. Man denke an Gewächshäuser, wo man mit Marienkäfer und Florfliegen die Blattläuse erfolgreich bekämpft. Oder an die modernere Gestaltung unserer Wälder als Mischwälder. Gifte können höchstens kurzfristig „helfen“. Die Natur gibt uns gute Lösungen vor. - Wir müssen ihr nur folgen! Jeder Falter hat natürlich seine besonderen Lebensbedingungen. Zuerst geht es um die Futterpflanze für die Raupen, auf der die Eier abgelegt werden, dann geht es um das sichere Überleben der Puppen, bis der Schmetterling schlüpft. Möglichst unbearbeitete, Böden, Flächen mit Büschen, Bäumen, Grasflächen und Totholz sind die Grundlage für das Überleben dieser Insekten. Ginsterstreckfuß - Calliteara fascelina + Schlehenspanner - Orgya recens Die abgebildeten Raupen werden auch als „Bürstenbinder“ bezeichnet.
Dies sind beide Raupen des Buchenstreckfusses - Calliteara pudibunda. Die Raupe rechts hat eine Farbanomalie. Die Falter haben alle Tarnfarben.
Raupe und Schmetterling des Braunen Bär (Arctia caja). Der Falter zeigt bei Gefahr seine Unterflügel und schreckt so Angreifer. Dann fliegt er sofort weg. Die Raupe wehrt sich mit Haaren gegen Fressfeinde. Sie überwintert und verpuppt sich erst im Frühjahr in einem dichten getarnten Gespinst. Grünwidderchen Esparsetten-Widderchen Adscita statices bzw. Procris statices Zygaena carniolica Kleewidderchen „Reigen“ mit 5 Thymianwidderchen Huebneriana bzw. Zygaene trifolii Mesembrynus purpuralis Alle diese Widderchen sind tagaktiv. Es gibt eine große Anzahl von roten Arten, die sich innerhalb der Art auch noch unterscheiden. Nicht nur bei der deutschen Namensgebung gibt es Unterschiede, sondern auch bei den wissenschaftlichen Bezeichnungen. - An der Schönheit ändert dies nichts! Der Mittlere Weinschwärmer (Deilephila elpenor) und zwei seiner Raupen unterschiedlichen Alters auf einem Kleinen Weidenröschen. Oben die jüngere Raupe bzw. Larve. Die auffälligen augenähnlichen Punkte am Kopf sollen Vögel abschrecken. Manchmal findet man die Raupen auch auf Fuchsien. Ich belasse sie dort, bis sie sich verpuppt haben. Sie verpuppen sich im Boden in einem lockeren Gespinst. Man kann die Puppen dann suchen und umsetzen.
Der Windenschwärmer (Agrius convolvuli) ist mit 80 - 120 mm schon so groß wie ein kleiner Vogel. Nachts aktiv, sitzt er am Tag an Bäumen oder im Gebüsch und ist mit geschlossenen Flügeln trotz seiner Größe kaum zu sehen. In der Schreckstellung sieht man Streifen und Augen. Taubenschwänzchen und "seine" Raupe Skabiosenschwärmer Macroglossum stellatarum Hemaris tityus Seit einigen Jahren bekannt ist natürlich das Taubenschwänzchen. Weniger bekannt ist die Larve dieses kleinen Schwärmers. Auf dem Foto sitzt sie in einer Labkrautstaude. Ebenfalls wenig bekannt ist der verwandte Skabiosenschwärmer, der oft mit einer Hummel verwechselt wird. Hier sitzt er auf einem Bergsandglöckchen. Raupe und Falter des Wolfsmilchschwärmers (Hyles euphorbia)
Die auffällige Raupe sitzt auf eine Diptampflanze, um die sich die Thymianseide wickelt. Sie sucht gerade nach einem Platz zum Verpuppen. Mit geschlossenen Flügeln an einem Baum, ist der Falter kaum zu erkennen, obwohl er recht groß ist (55-75 mm). In Schreckstellung zeigt er die Warnfarben.
Erpelschwanz - Clostera curtula Mondvogel Phalera bucephala Beide gehören zu den Zahnspinnern. Sie sind nachtaktiv, deshalb ist auch die Färbung der Oberflügel natürlichen Rinden- oder Blattstrukturen angepasst. | Für Nutzer mit dem Handy: Ab hier sind nur die sich wiederholenden Seitendekorstreifen zu sehen!
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