Spinnen

Acht Beine - Besetzen praktisch alle Lebensräume -
Ernähren sich nicht vegetarisch - Sind vielfältig und variabel - So sind unsere Spinnen.
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Zu den Spinnentieren gehören die Webspinnen, aber auch Weberknechte, Skorpione, Pseudoskorpione, Milben und Zecken. Auf dieser Seite geht es nur um die Webspinnen (zoologische Nomenklatur: Ordnung). Darunter gibt es die einzelnen Familien, die nach der Bauweise ihrer Netze, ihrem Aussehen oder der Art des Beutefangs benannt sind. Also Jagdspinnen, Radnetzspinnen, Trichterspinnen, Baldachinspinnen, Haubennetzspinnen usw. Sie leben vor allem von Insekten, welche sie mit ihren Kiefernklauen greifen. Über die Kieferklauen fließt dann Gift und Verdauungssaft in die Wunde. Das Insekt wird gelähmt oder sofort getötet. Der enzymhaltige Verdauungssaft löst das Innere des Insekts auf, die Spinne saugt ihr Opfer aus. Aber auch die Spinnen haben Fressfeinde. Das sind Vögel, Fledermäuse, Frösche, ja sogar Grabwespen und Schlupfwespen. Auch Krabbenspinnen und Kugelspinnen können andere Spinnen töten und aussaugen. Das Gift der Spinnen ist für uns Menschen meist harmlos. Der „Biss“ kann aber eine zarte Haut durchdringen, was dann zu Entzündungen oder zu allergischen Reaktionen führen kann. Beim Einfangen von Spinnen zum Zweck der genauen Bestimmung ist, wie bei Insekten, ein Netz das richtige Werkzeug. Allerdings muss man sie nicht alle genau kennen. Die Beobachtung allein schon macht Spaß, weil Spinnen ja nicht wegfliegen. Man kann sehen, wie sie Beute machen und wie sie ihren Nachwuchs schützen und pflegen. Einige Spinnenarten legen auch Vorräte an, indem sie die gefangene Beute einfach einspinnen und im Netz hängen lassen. Alles Vorgänge, die den Spinnen wie auch den Insekten angeboren sind und durch die Evolution, also durch Auslese laufend verfeinert werden. Spinnen vermehren sich geschlechtlich. Bei vielen Arten dient das Männchen nach der Befruchtung dem Weibchen als Futter. Es hat ja auch seinen Dienst getan. Das ist bei Insekten z. B. auch bei der Gottesanbeterin (Mantis religiosa) bekannt. Viele Spinnen schützen ihre Eier mit einem Kokon. Diesen können sie mit sich tragen. Schließlich wird er noch zusätzlich z. B. mit einem zeltartigen Netzgeschützt. Die Jungen können so den Winter überdauern und überstehen Temperaturen bis zu -20°C, wie ältere Spinnen auch. Sie verstecken sich hinter Baumrinden, im Boden, in Pflanzenstängeln und unter Laub. Man wundert sich manchmal, dass kleine Vögel wie der Zaunkönig oder das Wintergoldhähnchen als Insektenfresser bei uns den Winter überstehen. Sie nutzen die vielen kleinen Insekten und Spinnen, die sie in allen Ritzen oder an Bäumen finden. Schließlich haben Spinnen noch ein paar Tricks drauf. Glatte Flächen sind kein Hindernis und auch das Wasser trägt sie. Spinnen sind, wie alle Lebewesen, nicht nur faszinierend. Sie haben ihren Platz und ihre Daseinsberechtigung im Zusammenspiel aller Lebewesen.

Man weiß, es war eine Spinne. Aber welche genau? Viele Netze sind nicht so kunstvoll gewebt. Immer dienen sie dem Schutz und dem Beutefang.

Weibchen und Männchen der Gerandeten Jagdspinne (Dolomedes frimbriatus). Normalerweise sind bei Spinnen die Männchen sehr viel kleiner. Bei dieser ist der Unterschied nicht so deutlich. Die Jungen werden mit einem Gespinst geschützt.

Weibchen und Männchen der Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus). Sie gehört zu denen, die ein kunstvolles Radnetz als Insektenfalle „weben“.

Eine weitere Jagdspinne ist die Listspinne (Pisaura mirabilis). Die Eier werden von einem Kokon geschützt. Die Jungen im Gespinst werden zusätzlich bewacht.

Labyrinthspinne (Agelena labyrinthica). Ein wenig sieht sie so aus wie unsere Hausspinne, ist recht scheu und verschwindet schnell in ihrem Trichter. Die Eier sind durch einen Kokon geschützt, in dem auch die Jungen überwintern.

Links: Kugelspinne (Enoplognatha ovata)
                                              Rechts: Kürbisspinne (Araniella cucurbitina)

Beide Arten zählen zu den Haubennetzspinnen. Beide sind auch äußerst variabel in der Färbung. Die rot gefärbte heißt auch Rotgestreifte Kugelspinne kann jedoch auch ganz grün sein. Entsprechend schwierig sind genaue Bestimmungen.

 

Zweigestreifte Wolfsspinne (Pardosa bifasciata). Die Spinne bewacht ihren Kokon, der oben in der Mitte des Netzes zu sehen ist. Sobald die Jungen aus dem Kokon kommen, bleiben sie einige Zeit innerhalb dieses Netzes. Meist besteht das Gerüst dieser Netze auf stabilen, dauerhaften Pflanzenstängeln.

Links: Braune Krabbenspinne (Xysticus cristatus) – weiblich
      Mitte: Baumkrabbenspinne (Xysticus lanio) – weiblich
          Rechts: Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia) – weiblich

Von diesen drei Krabbenspinnen ist in unserer Gegend die Veränderliche Krabbenspinne die häufigste Art. Am liebsten halten sie sich in dauerhaften Blütenpflanzen auf. Alle sind in der Färbung recht variabel. Die Männchen sind viel kleiner.

 

Links: Dolomedes frimbriatus mit Fliege
                             Mitte: Araneus quadratus mit Sumpfschrecke
                                                       Rechts: Mitsumena vatia mit Hummel

Jede Spinne hat ihre spezielle Methode sich ihr Insektenfutter zu beschafften. Die Jagdspinne lauert in ihrem Wohnnetz auf Beute. Sie ergreift Fliegen usw. mit ihren Kiefernklauen und injiziert ihr Gift. Radnetzspinnen lauern in ihrem Netz bis sich etwas bewegt, dann wir die Beute ergriffen und eingesponnen. Krabbenspinnen greifen zu, wenn ein Opfer zu nahekommt.

 

Bei vielen Spinnen, wie hier bei der Wespenspinne (Argiope bruennichi) ist die Paarung für die Männchen lebensgefährlich. Zur Paarung hebt das Weibchen den Körper und lässt das Männchen zur Begattung unter sich kriechen. Dann sollte alles ganz schnell gehen. Rechts: Man sieht, das Männchen dieses Mal entkommen.

Für Nutzer mit dem Handy: Ab hier sind nur die sich wiederholenden
Seitendekorstreifen zu sehen!