Der Weißstorch in Pleystein 

Im Jahre 2008 gab es erstmals eine Brut des Weißstorches in Pleystein auf dem Kamin der ehemaligen Molkerei.  

 

Abschluss des Storchenjahres 2015 
Gesamtbericht für die drei Standorte.  

Storchenjahr 2015 in Pleystein, Waidhaus und Eslarn.
Vorweg: In keinem der Horste wurden Junge groß gezogen.

Pleystein: Der männliche Storch kam früh, 4 Wochen später der weibliche. Vermutlich die Störche vom Vorjahr. Es kam zur Brut. Zum Zeitpunkt des Schlüpfens der Jungen interessierten sich bis zu 3 fremde Störche für den Horst. Drei Tage nach dem Schlüpfen waren die Jungen tot. Der Storch war in dieser Zeit mit der Abwehr der fremden Störche beschäftigt und konnte kein Futter holen. Es kam, soweit ich es beobachten konnte, nie zu richtigen Kämpfen um den Horst. Ich hatte eher den Eindruck, dass die Störche lediglich auf dem Horst landen wollen. Das wurde ihnen vom Horstpaar verwehrt. Es sah so aus, als wären es Jungstörche, die noch gar nicht brüten wollten. Es genügte jedoch, den Bruterfolg zu verhindern. Nach dem Tod der Jungen vergingen einige Tage, dann war nur noch ein Storch da. Vermutlich der weibliche Storch. Dieser zog dann Anfang August weg.

Waidhaus: Relativ spät kam nur ein männlicher Storch an. Es gab zwar immer wieder „Besuch“ von anderen Störchen, das Weibchen vom Vorjahr oder ein anderes Weibchen blieben jedoch aus. Möglicherweise waren es dieselben Störche, die in Pleystein die Brut gestört haben. Bereits ab Ende Juni war kein Storch mehr ohne Unterbrechung da. Besuche gab es noch. 
 

 

Eslarn: Soweit mir bekannt ist, kamen dort zwei Störche an. Es sah jedoch nie nach einer erfolgreichen Brut aus. Einmal wurde dann noch ein toter Storch gemeldet, der aber offensichtlich nicht einer der zum Horstpaar gehörte. Zeitweise war dann ein Storch allein. Bis zuletzt waren dann zwei Störche da. Den weiblichen Storch vom Vorjahr habe ich nicht gesehen, den hätte ich identifizieren können, da er einen Ring hatte. Man kann also davon ausgehen, dass sowohl in Waidhaus als auch in Eslarn jeweils ein Storch des vorjährigen Brutpaares nicht wieder gekommen ist.

22. Juni 2015 - Ein Storch ist noch da in Pleystein. Vermutlich das Weibchen. Wenn nicht beide zusammen sind, ist es schwer sie zu unterscheiden. Ab und zu gibt es noch Besuch von anderen Störchen.

26. Mai 2015 - Was ich befürchtet hatte, ist eingetreten. Durch die Störungen der anderen Störche konnten die Alten kein Futter beschaffen. Die Jungen sind verhungert. Die sieben Liter Regen pro Quadratmeter gestern und heute hätten sicher nicht geschadet. Ein totes Junges liegt noch links unten auf dem Nestrand.

26. Mai 2015 - Immer wieder fliegen die fremden Störche an. Die Jagd geht über die Dächer der Stadt, über Wiesen und Felder Richtung Miesbrunn und Fuchsenberg.

24. Mai 2015 - Anscheinend gibt es viele herumvagabundierende Störche. Heute war ein anderer Interessent am Pleysteiner Horst. Er oder vielleicht auch sie trägt einen Ring über dem Gelenk am rechten Bein. Ich konnte den Ring jedoch nicht ablesen, es war einfach zu weit weg. Insgesamt habe ich einmal drei fremde Störche gleichzeitig gesehen.

24. Mai 2015 - Der Hausherr des Pleysteiner Horstes sitzt hier oben auf dem Querträger des Strommastes. Er lässt den fremden Storch nicht aus den Augen und verfolgt ihn, wohin er auch fliegt. Einen Angriff aufs Nest habe ich nicht gesehen. Das Problem bei der Abwehr des Fremdstorches ist, dass die Störche für ihre Jungen in dieser Zeit kein Futter suchen können. Und so etwas kann sich schon mal einen halben oder einen ganzen Tag hinziehen. Wollen wir hoffen, dass trotzdem alles gut geht.

23. Mai 2015 - Auf diesem Bild ist es noch deutlicher zu sehen, dass es vier kleine Köpfchen sind. Wenn sie alle am Leben bleiben, gibt es viel Arbeit für die Altstörche.

22. Mai 2015 - Ein fremder Störch nähert sich. Es erfolgen mehrere "Angriffe" durch diesen fremden Storch.

22. Mai 2015 - Hier steht die Störchin zur Abwehr auf.

22. Mai 2015 - Schließlich fliegt der Hausherr an.

22. Mai 2015 - Es sieht schön aus, wie die Störche da fliegen. Der Horstbesitzer betrachtet jedoch fremde Störche als Eindringlinge. Schließlich schlägt er diesen fremden Storch in die Flucht. Oft haben einzelne fremde Störche nicht unbedingt feindliche Absichten, sie wollen nur auf dem Horst landen, was natürlich nicht geduldet wird. Gefährlich sind Angriffe eines fremden Storchenpaares, das den Horst übernehmen will. Das kommt öfter vor als man denkt, ist auch in Pleystein schon passiert. Damals wurde bei der Rauferei das Gelege zerstört. Das Horstpaar hatte jedoch erfolgreich verteidigt, es wurden dann nochmal Eier gelegt und es gab eine erfolgreiche Brut.

22. Mai 2015 - Es gab Störungen durch andere Störche.Schließlich war es wieder ruhig. Heute sind es 3 Junge, denen hier das Nest gelockert wird.

21. Mai 2015 - Hier sieht man wie der Storch das Nest sauber hält. Futter, das von den Jungen nicht aufgenommen wird, wird von den Altstörchen wieder verschluckt. Es könnten noch Eier im Nest sein. Die nächsten Tage werden zeigen, ob es zwei Junge bleiben. Schließlich sollte das Wetter zumindest einigermaßen trocken bleiben.

4. Mai 2015 - Wenn er (es ist aber sie) gerade schon mal steht, dann wird die Nestmulde durch Stochern mit dem Schnabel belüftet und die Eier umgedreht. Ein Ei ist hier zu sehen. Man darf mit vier Eiern rechnen.

27. April 2015 - Eine Scheinpaarung! Das dient eher der Paarbindung.

27. April 2015 - Es ist aber nicht so, wie es scheint. Der Storch, der im Nest sitzt, ist das Männchen.

9. April 2015 - Begrüßung der Storchendame duch das Männchen. Es gab wie immer eine Begrüßung mit "Kopf nach hinten biegen" und Klappern. Das Gefieder der Störchin ist etwas gelbbraun gefärbt.

9. April 2015 - Ein besonders reizvolles Foto einer Paarung in der Abendsonne.

12. März 2015 - Sauber ist er, der Storch und er sieht auch gesund aus.

 Das Jahr 2014

31. Juli 2014 - Da war er ganz nahe an der Straße der Jungstorch. Störche sind zwar nicht sehr scheu, aber sie entfernen sich doch, wenn auch langsam, falls man zu nahe kommt. - Kurz darauf sind die Störche dann weggezogen.

31. Juli 2014 - Hier nochmal die ganze Familie bei der Futtersuche. Ich nehme an, dass sie bis in zwei Wochen ihre Reise antreten. Voraussetzung ist dazu Hochdruckwetter.

20. Juli 2014 - Das ist die Haltung des Jungen, wenn der Altstorch zur Fütterung anfliegt.

6. Juli 2014 - Allein ist es recht langweilig im Horst. Man beschäftigt sich auf Storchenart schon ganz wie die Alten. Zu Flugübungen hatte er offensichtlich keine Lust, heute am Sonntagnachmittag.

13. Juni 2014 - Der Jungstorch ist ein "Riesenbaby". Kein Wunder, er ist allein und wird von seinen Eltern gut gefüttert.

31. Mai 2014 - Das überlebende Junge ist sehr kräftig und man kann annehmen dass es überlebt.

31. Mai 2014 - Das schlechte Wetter hat tagelang angehalten, Nur einer der Jungen hat Kälte und Nässe überlebt. Er wird nun von beiden Eltern mit Futter versorgt. Sicherlich werden sie dabei nicht allzuviel Mühe haben. - Der Altstorch würgt hier Futter aus seinem Kropf, das Junge nimmt die Nahrung vom Nestboden auf.

24. Mai 2014 - Nicht leicht die Jungen zu zählen, wenn nicht gerade gefüttert wird. Es sind noch vier Junge. Rechts vom Bein des Altstorches sind auch zwei zu sehen.

19. Mai 2014 - Nach dem gestrigen Regentag wollte ich wissen, ab die Störche alles gut überstanden haben. Vater Storch war fleißig dabei das Nest zu reinigen und zu lüften. Und .... er hat inzwischen vier Junge zu betreuen.

13. Mai 2014 - Schön zu sehen die drei Köpfchen der Jungstörche. Sie rücken eng zusammen um warm zu bleiben. Kurz darauf setzte sich der Storchenvater wieder auf die Jungen um sie zu wärmen.

28. März 2014 - In Pleystein ist jetzt auch der weibliche Storch da. Zärtlichkeiten auf Storchenart mit spitzem, langem Schnabel. Gestern erst ist das Weibchen gekommen. Es scheint so, dass beides die Störche von Vorjahr sind.

28. März 2014 - Nach dem Austausch von Zärtlichkeiten kommt es bereits zu einer Paarung. Auch das weist darauf hin, dass es die Störche vom Vorjahr sein könnten.

März 2014 - Seit gestern nachmittag ist wieder ein Storch da. Es handelt sich sicher um das Männchen vom Vorjahr. Die Morgensonne scheint ihm ins Gefieder. Er wird erst zur Nahrungssuche starten, wenn der Reif von den Wiesen verschwunden ist. Falls nicht schon bald ein anderes Weibchen sich um den noch Junggesellen bemüht, wird er wohl einige Zeit auf seine Partnerin vom Vorjahr warten müssen.

4. August 2013 - Das Storchenjahr 2013 ist vorbei. Der Nachwuchs hat, wie im Vorjahr, nicht überlebt. Der Abflug ins Winterquartier steht bevor.

25. Mai 2013 - Hier waren es noch vier Junge. Ein paar Tage später hatten sie das schlechte Wetter nicht überlebt.

13. April 2013 - Storchennest und Regenbogen.

25. Juli 2012 - Noch sind die Pleysteiner Störche da. Obwohl sie keine Jungen aufzuziehen haben, bleibt das Paar beieinander. Sie verbringen die Nacht auf dem Horst und starten selten vor 9 Uhr zur Futtersuche. Beliebt sind frisch gemähte Wiesen. Ab August ist damit zu rechnen, dass bereits Störche auf dem Zug nach Süden vorbeikommen, dann werden sich unsere Störche denen anschließen. Das Paar fliegt dann auch nicht unbedingt zusammen. Erst nächstes Jahr treffen sie sich wieder am Horst.

21. Juni 2012 - Erstaunlicherweise habe ich nach dem Verlust der Jungen so etwas wie Balz und sogar eine Paarung beobachten können.

30. Mai 2012 - Hier waren zwei Junge sichtbar. Schließlich hat jedoch das Wetter einen endgültigen Bruterfolg wiederum verhindert

20. Mai 2012 - Der Storch auf der Wiese unterhalb des Kreuzbergs.

7. April 2011 - Der Storch bei Schneefall am Weiher.

6. 3. 2012 - Der Storch im neuen, noch "nackten" Horst.

3.  Dezember 2011  Der marode Horst für den Pleysteiner Storch wird erneuert. 

Ein Umbau war notwendig geworden. Dies konnte 2011 noch erledigt werden.  

So sieht es nach dem Umbau aus. - Der bisherige Wartungsgang ist geblieben. Der Blitzableiter wurde neu befestigt, hier rechts im Bild zu sehen. Die Materialien sind nichtrostender Stahl, der Einsatz ist feuerverzinkt. Als Sicherung wurde der neue Aufbau noch mit rostfreien Stahlseilen am Wartungsgang befestigt.

 

 

 

 

 Der Storch kann nächstes Jahr wieder kommen!

Dank der guten Vorbereitung und der hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten war die Aktion "Horstumbau" nach zwei Stunden erledigt.

Wir vom Landesbund für Vogelschutz bedanken uns bei allen Helfern und Spendern, bei der Stadt Vohenstrauß, dass sie uns die Drehleiter zur Verfügung gestellt hat und bei der Stadt Pleystein für dieHelfer vom Bauhof.

Besonders bedanken wollen wir uns für das Verständnis und Entgegenkommen der Familie Giehl, den Besitzern des Grundstückes. Nach erfolgreichem Abschluss hat Frau Giehl dann allen aktiv Beteiligten noch eine bayerische Brotzeit spendiert.

Willi Soukup und Hubert G. Schmid

 

25. August 2011 - Eines der letzten Bilder der drei Jungstörche im Jahr 2011.

21. August 2011 - Selten gelingt es die ganz Familie auf freier Flur auch richtig auf ein Bild zu bekommen. 2011 also drei Jungstörche

29. Mai 2010 - Hier hatten sie noch mindestens zwei Junge, die dann allerdings dem lang anhaltenden nassen Wetter zum Opfer gefallen sind. So wie viele andere Jungstörche in ganz Bayern. 2010 also kein endgültiger Bruterfolg

16. August 2009 - Das Jungstörche-Trio aus dem Jahr 2009.

7. August 2008 - Die Jungstörche aus der ersten Brut werden gefüttert.

 

 Wann und wie ging es los mit dem Storch in Pleystein?

 

Esgab vorher keine Überlieferung oder Hinweise, dass irgend wann Weißstörche in Pleystein gebrütet hätten. Ich selbst habe auch nicht recht daran geglaubt, dass die Störche genügend Nahrung in der Nähe finden würden.

Es gibt auch eine Vorgeschichte: Seit den Siebzigerjahren brüten in Waidhaus auf dem lange Zeit stillgelegten Kamin der Bäcker Lindner erfolgreich Weißstörche.Vor einigen Jahren brannte eine benachbarte Scheune ab, wobei die noch flugunfähigen Jungen im Rauch erstickt sind. Im Jahr 2008 wurde der Kamin für eine Heizung wieder in Betrieb genommen. Beim morgendlichen Anheizen gab es stets eine kräftige Rauchentwicklung, welche die Störche offensichtlich abgeschreckt hat. Zur gleichen Zeit tauchten in Pleystein immer wieder Störche auf, die sich den Kamin der stillgelegten Molkerei als Sitzplatz ausgesucht haben. - Ich konnte feststellen, dass immer dann, wenn in Waidhaus keine Störche zu sehen waren, in Pleystein Störche da waren. Schließlich blieb das Storchenpaar, so die doch recht sichere Vermutung, in Pleystein und begann einNest zu bauen.   

 

 

Störche sind Flug- und Segelkünstler. Auch dieser junge Storch kann es schon.